„Und, was ist dein beruflicher Hintergrund?“ – Frauen-Persönlichkeiten im Portrait

Neulich beim Netzwerk-Treffen: „Und, was ist dein beruflicher Hintergrund?“ Hm. „Also, ich hab Deutsch und Englisch studiert“, höre ich mich sagen. Mit einer winzigen Pause. Wollte ich etwa ein „nur“ einflicken? Vielleicht, weil ich an die tollen Berufe in der Runde denke (von Computerlinguistin, Chemikerin bis Coach). Und als hätte sie meine Gedanken gelesen, ergänzt eine Kollegin am Tisch ganz fröhlich:

„Das ist toll, wir sind Geisteswissenschaftlerinnen, wir können alles!
Eigentlich können wir nichts wirklich – aber alles, wenn wir uns damit befassen“, sagt sie noch. Und es stimmt. Als Journalistin und Texterin recherchiere ich in unterschiedlichste Richtungen, fuchse mich ständig in neue Themen hinein und fokussiere mich auf relevante Details. Und – ich befrage Fachleute, die meist wenig Erfahrung (oder ist es Geduld?) mit Nichtfachleuten haben und meist noch weniger Zeit. Da heißt es gut vorbereitet und auf den Punkt sein.

Doch sind es gerade diese Gespräche und Interviews mit Expertinnen und Experten, die Spaß machen und inspirieren. Speziell, wenn es Frauen-Persönlichkeiten sind, die in Wirtschaft, Kunst, Kultur oder Sport ihren Weg gemacht haben und machen. Ihre Geschichten zu erzählen, ist mir eine besondere Freude. Zum Beispiel:

„Die Diplom-Ingenieurin kennt sich aus mit erneuerbaren Energien, speziell mit Wind – auch mit Gegenwind“
Von Janine Buchwald-Nolte, Bachmann electronic GmbH, erfuhr ich, wie sie in Ruhe und immer von sich überzeugt, selbst ablehnende Kunden überzeugte. Portrait im VDMA-Magazin (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.)

„Sie überlegten, wie sie die Ergebnisse zum Nutzen von Patienten schnell umsetzen könnten“
Beeindruckende Gründerinnen: Natalie Garzorz-Stark (Dermatologin) und Katharina Dormanns (Mikrofluidik-Ingenieurin) von Dermagnostix haben ein Diagnoseverfahren für Neurodermitis entwickelt. Start-up-Serie in der Badischen Zeitung.

„Meistens kann ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen“
Nicole Jorns, HR-Leiterin der Jorns AG berichtet von ihrer Strategie, die richtigen Fachkräfte fürs Team zu finden. Spannend: Bauchgefühl gehört auch dazu! Text+Blog, Interviews

„Dass sie als Frau eine Startnummer trug, war für ihn untragbar“
Laufpionierin Kathrine Switzer – übrigens Journalistin – war die erste Frau, die mit Startnummer beim rein männlichen Boston Marathon teilnahm. Dem Renndirektor passte das nicht, sie finishte trotzdem. 1967. Heute ist sie Vorbild für Generationen von Läuferinnen. Und sie läuft immer noch. Artikel in Fit for Life.

„Dabei wusste ich, dass es hart wird. Aber ich wusste nicht, wie hart es wirklich wird“
Shih-Yu Tang kam zwölfjährig nach Deutschland, um Klavier und Bratsche zu studieren – und selbstständig zu leben. Heute gibt die Meisterin aus Taiwan selbst Meisterklassen. Interview in Lust auf Gut.

Übrigens: Meine geistreiche Netzwerk-Kollegin hat Sprachen und Kulturwissenschaft studiert und ist HR Business Partnerin in einem Schweizer Unternehmen. Sie hat recht. Wenn wir wollen, können wir Geisteswissenschaftlerinnen (fast) alles – vor allem, uns gegenseitig ermutigen! Danke dir :)

Mehr zum Netzwerk Futura Mentoring: https://www.futura-mentoring.de